Samstag, 4. April 2015

[Buchgedanken] Jussi Adler-Olsen - Verheißung

Drei Jahre sind vergangen seit dem "Fall Marco" und die Sonderkommission Q hat sich inzwischen ganz gut zusammengerauft. Carl, Assad und Rose funktionieren als Team sehr gut, bis zu dem Moment, an dem ein alter Kollege anruft und Carl darum bittet, sich einen alten Fall genauer anzuschauen. Als der ablehnt, begeht der Polizist mit einem Mal Selbstmord, kurze Zeit später auch sein Sohn - und die Sonderkommission Q macht sich auf, eine Fahrerflucht aus dem Jahr 1997 genauer unter die Lupe zu nehmen ...

Ich hatte das Buch vorbestellt, kaum dass ich mitbekommen hatte, dass es existiert, einfach weil ich wissen wollte, wie die Hindergrundgeschichte um Carl, seinen Freund Hardy und vor allem aber auch um Assad weitergehen wird. Das ist die erste Enttäuschung, auch hier wird von Assad wieder mal nur mehr Geheimnisvolles aufgedeckt, ohne dass man tatsächlich eine Aufklärung bekommt, das wird allmählich etwas langweilig. Da man sich an die üblichen Figuren bereits gewöhnt hat, kommt mit Gordon ein Neuer ins Team, der aber bislang nur Stichwortgeber und ziemliche Karikatur bleibt - tragisch, denn was ich an den Bücher so geschätzt habe, war die durchaus augenzwinkernde Ansammlung von realitätsnahen Typen mit Ecken und Kanten.

Am meisten gestört hat mich aber die Geschichte. War der Krimi bislang zwar immer schon recht haarsträubend, aber immer fair, funktioniert für mich die gesamte Konstruktion rund um die Ermittlungsaufnahme nicht so wirklich. Da sind zu viele tatsächliche Unabwägbarkeiten glattgebügelt durch den Autor, z.B. die Auffindestelle des Abschiedsbriefs, oder auch das herzlich-schmerzliche kitschige Ende. Nicht zuletzt fand ich die Erzählungen rund um Pirja sehr unspekatkulär und wenig ausgefüllt, die Geschichte von ihr und dem spirituellen Kosmos ist schon sehr plakativ. Da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, vielleicht auch mehr Erklärungen zu ihrer Vorgeschichte. Und dass ihr Plan tatsächlich aufgeht ist, alles was Recht ist, schon seeeeeeeeehr autorenbedingt.

Ja, man sieht, ich bin nicht wirklich begeistert vom Buch. Immerhin, es ist wieder schön locker-flockig geschrieben und flutscht nur so beim Lesen, so dass ich nach einem Tag bereits fertig war. Das ist ja auch schonmal etwas. :-)

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