Samstag, 12. Dezember 2015

[Buchgedanken] Max Rohde (Sebastian Fitzek) - Die Blutschule

Die beiden Teenager Simon und Mark können sich keine größere Strafe vorstellen, als den Umzug von Berlin in die brandenburgische Provinz, nachdem ihr Vater pleite gegangen ist. Im heruntergekommenen Haus seiner Kindheit will er jetzt wohnen und die sechs Wochen Sommerferien zum Einzug nutzen. Doch dann zieht nach einem Unfall das Böse in ihr Haus ein. Hat ihr Vater wirklich in den Seelenspiegel geblickt und dadurch seine Persönlicheit verändert? Mit einem Mal finden sich die beiden wieder auf einer alptraumhaften Insel, auf der die gezwungen werden sollen, zu töten ...

Uff, ganz schön schwerer Tobak, der da in dieses Buch gepackt wurde. Während Sebastian Fitzek in seinen Büchern zwar immer unwahrscheinliche, aber dennoch denkbare Szenarien verfolgt, bedient sein Alter Ego Max Rhode eher die Schiene des Horrors mit Fluchelement. Und so ist es auch ein jahrhundertealter Fluch aus einem Spiegel, der hier das Graauen auslöst - das ebenfalls deutlich blutiger daherkommt als alles, was man von Fitzek gewöhnt ist. Da wir gemetzelt und gemordet, wobei er nicht alle Details beschreibt (ein Glück, ehrlich gesagt) - und das ganze dann mit einem so offenen Ende versehen, dass es durchaus nachts kurzzeitig wachhält. Dieser Twist am Ende war mir persönlich allerdings fast schon zuviel des Guten, klar braucht man es für die Erzählsituation, aber trotzdem. Dass ich nicht wirklich begeistert vom Buch bin, liegt aber vor allem daran, dass es meiner Meinung nach einfach viel zu kurz ist und sich streckenweise wie ein Groschenroman liest. Die Figuren sind mal so gar nicht ausgefeilt, die wenigen Informationen werden einem einfach nur um die Ohren geknallt. Klar, das führt dazu, dass das Tempo im Buch ziemlich rasant fortschreitet, aber eben auch zu der Tatsache, dass hier wenig ausgefeilte Psychologie existiert. Hundert Seiten mehr hätten da einen wirklich guten Horrorroman draus gemacht. So ist er nett und schnell gelesen, wird sich aber sicher nicht dauerhaft in mein Gedächtnis einbrennen.

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