Freitag, 5. Februar 2016

[Buchgedanken] Alex Garland - Der Strand

Richard ist Anfang 20 und kommt aus England. Mit seinem Rucksack reist er als Backpacker durch Thailand, immer auf der Suche nach den Orten abseits des Massentourismus. In einem Hostel erhält er von seinem Zimmernanchbarn eine Karte, die ihn gemeinsam mit dem französischen Pärchen Etienne und Francoise an einen entlegenen Strand führt. Weißer Sand, kristallklares Wasser und eint ropischer Dschungel - was sie begrüßt wie eine Idylle entpuppt sich schon bald als das gehütete Geheimnis einer Gruppe Aussteiger, die die Neuankömmlinge in ihre Gemeinschaft aufnehmen. Aber als sich dann weitere Neulinge ankündigen, beginnt die Situation zu eskalieren ...

Ich hatte das Buch jetzt so ewig in meinem Regal stehen - es war einfach an der Zeit, mich dranzumachen. Es ist jetzt nicht so, dass ich es total schlecht fnd, aber komplett begeistert war ich auch nicht. Woran liegt das? Die Geschichte hatte für mich immer wieder etwas Plätscherndes, bei dem ich mich fragte, worauf das jetzt alles rauslaufen soll. Immer wieder übt Garland Kritik nicht nur an der Zivilisation (quasi die Gegenwelt zu dem Backpackerleben, das Richard anfangs führt), sondern auch an dem utopischen Paradiesleben am Strand. Bezeichnend ist da die EInkaufsfahrt, die für die Gruppe immer eher eine unumgängliche Peinlichkeit darstellt, bei der aber gleichzeitig alles an Konsumgütern erworben wird, was die Geschäfte hergeben.

Sehr schnell ist für den Leser klar, dass in dieser Gruppe viele unausgesprochene Konflikte herrschen, in die Richard manchmal komplett reingrätscht. Ich habe nie so ganz verstanden, was sein Problem mit Bugs ist, aan dem sich letztlich alles entzübnden wird, ebenso, wie mir Etiennes Verhalten immer ein wenig seltsam erschien. So ganz warm geworden bin ich mit keiner der Figuren, viele ihrer Handlungen konnte ich weder anchvollziehen noch mir wirklich erklären. Insbesondere aber genervt haben mich gegen Ende die permanenten Visionen Richards von Daffy, von dem er die Karte erhalten hatte. Für mich war er ein dämlicher durch zu viel kiffen verursachter Nervfaktor, bei dem ich mich immer mehr zwingen musste, nicht weiterzublättern.

Ein wirklicher Thriller, wie ihn der Buchrücken versprochen hat, war das Buch jetzt nicht. Aber eine interessante Abrechnung mit dem Paradies und der Zivilisation.

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